Mittwoch, 4. April 2012

Ägypten Sharm el Sheikh und Ausflug nach Jerusalem im Januar

Ägypten Sharm el Sheikh und Ausflug nach Jerusalem im Januar

Diesmal kein kompletter Reisebericht, weil ich bei der Reise in Januar kein Tagebuch geführt habe, sondern nur eine Zusammenfassung der Dinge, die mir im Gedächtnis geblieben sind:

Ein paar Worte zum Sinai: 

- Auch in Ägypten kann es im Januar kalt sein. Natürlich nicht so kalt wie in Deutschland, aber doch so, dass man Abends, wenn es dunkel wird auch schon mal seine Winterjacke anzieht wenn man im Freien der abendlichen Unterhaltungssshow im Hotel zuschaut.
- Sharm el Sheikh unterscheidet sich schon stark von "Rest-Ägypten", speziell Hurgada. Die Verkäufer waren lange nicht so aufdringlich und ich hatte den Eindruck, dass es den Menschen dort besser geht. Alles wirkt sauberer und ordentlicher. Hier will nicht jeder für alles immer gleich Bakschisch, Trinkgelder, wie international üblich sind natürlich willkommen, aber als ich an der Rezeption für eine Auskunft etwas Trinkgeld geben wollte, meinte man nur, das sei nicht nötig. Also wem Ägypten beim letzten Aufenthalt in Hurgada und Umgebung zu nervig war, sollte es mal mit Sharm el Sheik probieren.
- Der "old Market" von Sharm el Sheikh ist ein guter Platz zum Souveniers shoppen, aber auch um Touren zu buchen. Hier sind Touren VIEL billiger als von den Reiseagenturen im Hotel angeboten.
- Wenn man keine Ausflüge nach Kairo, zu den Pyramiden, Luxor oder zum Nil machen möchte, reicht das "kleine" kostenlose Sinai-Visum. Für Ausflüge nach Israel und Jordanien ist es ebenfalls ausreichend. Nett fand ich , dass man darauf schon bei der Einreise am Flughafen Sharm el Sheik aufmerksam gemacht wurde. Dort habe ich übrigens auch das erste mal einen Grenzbeamten lächeld singen gesehen, wärend er die Passkontrolle durchführt. Da fühlt man sich gleich willkommen :-)




zur Tour nach Jerusalem:

Zum Bsp. haben wir eine eintägige Tour nach Jerusalem für 60,-Euro p.P. gebucht. Die Reiseagentur im Hotel wollte 135,- plus 30,- für den Grenzübertritt haben. Vor allem die 30,- für den Grenzübertritt, die angeblich von Israel kassiert werden, sind voll der Bauernfang. Man erklärte uns, das wir vor der Reise den Pass und 30,- Euro abgeben müssen, damit wir in Israel angemeldet werden können. Ich habe mir natürlich zunächst Sorgen gemacht, weil die Agentur, bei der wir den Trip gebucht haben, davon nichts wusste. Ich habe die extra nochmal rumtelefonieren lassen, ob es vieleicht für Deutsche eine "Sonderabgabe" gibt. Aber nichts dergleichen. Weder bei der Einreise noch bei derAusreise mußten irgendwelche Gebühren entrichtet werden. Bei der Ausreise bekamen wir lediglich von der Reiseleitung einen Voucher, den wir beim israelischen Grenzbeamten abgeben mussten. Der hat aber sicher keine 30,- gekostet, das wär ja sonst der halbe Reisepreis.

Die Tour an sich war schon recht anstrengend, aber auch lohnend! Start war abends um 21:00 Uhr. Gegen Mitternacht waren wir dann an der Grenzer zu Israel bei Elat. Die Fahrt dorthin machten wir in einem modernen Reisebus. Die Grenze mußten wir zu Fuß passieren, um dann auf israelischer Seite in einen anderen Reisebus zu steigen.

Grenze zu Israel

Für den Grenzübertritt sollte man Geduld und evtl. was zu essen und trinken mitnehmen. wir haben 4 Stunden gebraucht und das war lt. Reiseleitung schnell! Es gab für die ganzen Busladungen voll nur einen Durchgang wo wie am Flughafen jede Tasche und Jacke durchleuchtet wurde. Danach bekam jeder noch eine lange Befragung woher, wohin, wie lange, warum, warum ausgerechnet mit dieser Reisegruppe... und jede Frage bestimmt 3 mal wiederholt. Und das war nur die Standardbefragung, die jeder bekam. manche wurden schon vorher aus der Schlange der Wartenden gezogen und bekamen etwas abseits noch eine Extrabefragung durch besonders streng blickende Frauen oder Männer.

Einen Tip gleich vorneweg: wen sich irgandwie die Möglichkeit bietet sollte man etwas israelisches Geld tauschen. Oder zumindest 1 Dollarscheine mitnehmen. Damit kann man später in Jerusalem oder Betlehem in der palestinensisch verwalteten Westbank Souvenirs auf der Straße kaufen die nur einen Bruchteil dessen kopsten, was man in den typischen Touristenläden bezahlt in die einen die Reiseleitung schleppt und wo man dafür auch mit Kreditkarte und Euro bezahlen kann.
Auch sollte man sich nicht von den Sprüchen der (israelischen) Reiseleitung einschüchtern lassen, die die Palästinenser als die größten Diebe darstellt und um jeden Preis verhindern will, das sie auch nur einen Dollar von den Touristen verdienen. Wahrscheinlich hatte sie Angst, das die Palästinenser davon gleich Waffen kaufen gehen. Die normale Vorsicht, wie überall auf der Welt in Touristenzentren ist natürlich auch hier angebracht.

Totes Meer

Die Tour beinhaltete einen morgendlichen Stop am toten Meer mit der Möglichkeit zu baden. Es war schweinekalt, aber das besondere Erlebnis wirklich AUF dem Wasser liegen zu können, war es Wert.
Das Wasser trägt so stark, das es mir nicht möglich war, auf dem Bauch lliegend zu schwimmen, weil ich die Beine nicht ins Wasser bekommen habe. Das soll übrigens gefährlich sein :-). Wie die Reiseleitung später erklärte, kann man im toten Meer zwar nicht untergehen, wohl aber leicht ertrinken. Wenn man aus versehen eine größere Menge Wasser schluckt, weil man mit dem ungewöhnlichen Auftrieb nicht zurecht kommt und mit dem Kopf unter Wasser gerät, kann man an einer Salzvergiftung sterben.
Das Wasser ist so mit Salz gesättigt, das der Boden mit einer dicken Schicht tischtennisballgroßer salzkristalle bedeckt ist. Kann sich übrigens jeder mitnehmen, ein wie ich finde viel orginelleres Souvenir als die überteuerten "totes Meer Salz"-Kosmetika, die es im zur Badestele gehörenden Shop zu kaufen gibt.
Wer dennoch auch solche Kosmetika kaufen möchte, sollte das nicht in dem Shop und auch nicht beim Rückweg im Duty Free Shop an der Grenze tun, sondern z.B. bei einem Zwischenstop an einer Tankstelle, wo die gleichen Produkte 50 -70% billiger sein können.

Die Tour ging vom toten Meer nach Jerusalem, wo u. a. die Klagemauer und die Kreuzkirche auf dem Program standen, und nach Betlehem zur Geburtskirche. Alles in allem viele Orte wo man den Atem der Geschichte förmlich spürt. Jerusalem ist es sicher Wert auch mehrere Wochen dort zu verbringen, so ein Tagesausflug kann da nur ein Apetitanreger sein.

Der Rückweg über die Grenze war übrigens viel schneller, in etwa einer halben Stunde  geschafft.

Noch etwas zum Tauchen und Schnorcheln: 

 Wir waren im Hotel Sharm Plaza, wo man über einen Steg direkt neben einem schönen Riff baden geht. Auf jeden Fall Taucherbrille, Schorchel und evtl. Unterwasserkamera mitnehmen. Die Fischvielfalt ist riesig. Tagsüber kommen sogar Tauchboote um dort zu tauchen, wo man selbst jeden Tag badet (War im Januar bei 21°C Wassertemperatur durchaus möglich, wobei es mit Shorty doch angenehmer ist wenn man länger schnorchelt.)

Die Angebote zum Tauchen fanden wir, auch im internationalen Vergleich als sehr teuer.  Mit Leihequipment kostete eine Bootstour mit 2 Tauchgängen schon 130,- pro Person. So 60 - 80,- Euro wäre meiner Meinung nach angemessen.
Vorsichtig sollte man aber auch bei ausgesprochenen Billigangeboten sein. Bei der Tour mit 2 Tauchgängen und Mittagsesssen für 40,- stellte sich hinterher heraus, dass das Equipment teileweise nicht verfügbar war, obwohl das vorher extra zugesichert wurde. Ich hatte nur Flossen, weil ich mir einfach ein paar herumliegende geschnappt habe, die einem Tauchguide gehörten und mich geweigert habe sie auszuziehen, bevor ich andere in meiner Größe bekomme. Wir sind dann abwechselnd getaucht :-)
Meine Frau (braucht Größe M) hat nur einen XXL Tauchanzug bekommen. Wer taucht, kann sich vieleicht vorstellen welche Probleme die Tarierung macht wenn im Anzug überall noch Luftblasen sind. Ausserdem hat ihr Füllstandsmesser kleine Blubberbläschen gemacht...
Auf dem Boot hat man uns dann auch erklärt, dass die Tauchgänge für Anfänger ohne Tauschschein seien und obwohl wir den Advanced Open Water Diver haben könnten wir auch nur diese Tauchgänge machen weil wir sonst vorher noch einen extra Prüfungstauchgang hätten machen müssen.
Die Tauchgänge waren dann nur ca. 20 min in 6-10m Tiefe und von Sicherheitsstop vor dem Auftauchen hatte unser Tauchguide auch noch nichts gehört. alles in allem ein Fall von "am falschen Ende gespart".
Das war aber auch das einzige Mal, das wir uns in diesem Urlaub über den Tisch gezogen gefühlt haben.